Beim Thema “Ressourcen schonen” denken wir oft an nicht-erneuerbare Rohstoffe, beispielsweise fossile Energieträger. Im Alltag nutzen wir aber hauptsächlich unsere eigenen Ressourcen. Anhand von drei Beispielen möchte ich dir zeigen, wie du deine Ressourcen schonen und dadurch gleichzeitig nachhaltiger leben kannst.
Gesundheit
Unsere Gesundheit ist sehr komplex und hängt von vielen Faktoren ab, die wir teilweise nicht beeinflussen können. Damit unser Körper und Geist ihre Aufgaben gut erledigen können, können wir sie auf verschiedene Arten dabei unterstützen:
Tipp 1: Regelmäßige moderate Bewegung
Gewöhne dir an, täglich mindestens 30 Minuten am Stück zu Fuß zu gehen. Ein Spaziergang in der Mittagspause, früher aus der Bahn aussteigen oder weiter weg parken, abends noch eine Runde raus - je nachdem, was in deinen Alltag passt. Diese Art der Bewegung ist schonender, flexibler machbar und kostet weniger Überwindung als eine Stunde ins Fitnessstudio - und hat trotzdem viele Vorteile für unsere Gesundheit.
Tipp 2: Gesunde Ernährung
Wenn es dir schwer fällt, dich gesund zu ernähren, konzentriere dich erstmal auf wenige, frische Zutaten. Versuche, mindestens eine Mahlzeit am Tag ganz einfach aufzubauen: eine Gemüsesorte, eine Hülsenfrucht und eine Beilage (Kartoffeln, Nudeln, Reis, Brot, …) - dazu Salz, Pfeffer und vielleicht noch ein Gewürz oder eine Gewürzmischung. Frische Zutaten sind meistens saisonal und regional und tragen auch zu einer nachhaltigen Ernährung bei.
Tipp 3: Pausen machen
Wir wissen eigentlich alle, dass Dauerstress nicht gesund für uns ist. Trotzdem tun wir uns oft schwer, Pausen zu machen, wenn wir viel zu tun haben. Nimm dir jeden Tag wenigstens dreimal eine Minute Zeit, um bewusst und langsam zu atmen. Stelle dir notfalls über den Tag verteilt drei Wecker, damit du es nicht vergisst. Nimm dir eine Minute, in der du alles zur Seite legst, aus dem Fenster schaust, eine Hand auf deinen Bauch legst und tief ein- und ausatmest. Die Minute wird dir anfangs lange vorkommen, aber sie hilft deinem Nervensystem dabei, sich zu beruhigen.
Geld
Die Ressource “Geld” zu schonen, heißt meistens einfach, Geld zu sparen. Die folgenden Tipps kannst du direkt umsetzen, sobald du das nächste Mal Geld ausgeben möchtest:
Tipp 4: Bewusst konsumieren - Konsumgüter
Überlege dir in den nächsten Tagen bei jedem Kauf genau, ob du das Produkt brauchst oder willst. Falls du es brauchst (Lebensmittel, Hygieneprodukte, …), kauf es einfach. Falls du es willst, frage dich, warum du es willst, ob du es schon länger gewollt hast, und ob es nicht eine Alternative zum Neukauf gibt (siehe nächster Punkt!) Auch langfristig lässt sich so Geld sparen: wenn du weniger besitzt, musst du weniger Geld für Staumöglichkeiten (Schränke, Kisten, …) und kommst mit weniger Platz (weniger Miete!) aus.
Tipp 5: Alternativen zum Neukauf prüfen
Handle nach der Nachhaltigkeitspyramide. Bevor du etwas neu kaufst, gehe jeden der Punkte durch: Kannst du für diesen Zweck etwas nutzen, was du schon besitzt? Kannst du etwas leihen oder tauschen? Kannst du es gebraucht kaufen oder sogar selber machen? So musst du nur in den wenigsten Fällen viel Geld für etwas Neues ausgeben.
Tipp 6: Übersicht behalten
Führe für einige Zeit ein Haushaltsbuch. Notiere dir alle Einnahmen und Ausgaben und setze dir ein konkretes Sparziel (Quote oder fixer Betrag pro Monat). Meistens hilft ein messbares Ziel dabei, automatisch bewusster mit Geld umzugehen und Käufe zu hinterfragen. Es geht nicht darum, kein Geld mehr für Freizeit, Spaß und Unterhaltung auszugeben! Es geht aber darum, sich bewusst zu machen, welcher Anteil der monatlichen Ausgaben für diese Dinge drauf geht, und zu schauen, ob es Einsparpotential gibt.
Zeit
Auch die Ressource “Zeit” ist nicht-erneuerbar und wir haben oft das Gefühl, zu wenig davon zu haben. Indem du für manche Dinge ab jetzt weniger oder keine Zeit mehr aufwendest, hast du mehr Raum für andere Tätigkeiten - oder einfach mal zum Nichtstun:
Tipp 7: Smartphone ignorieren
Leg das Handy weg. Hör auf auf Social Media zu scrollen, ein Video nach dem anderen zu schauen, oder jede Nachricht sofort zu lesen und zu beantworten. Wenn du eigentlich gerade etwas zu tun hast, konzentriere dich wieder darauf und mach weiter, bis du wirklich fertig bist. Selbst wenn dir gerade langweilig ist oder du nichts zu tun hast, widerstehe dem Drang, schon wieder aufs Display zu schauen. Schau dir die Umgebung an, in der du dich befindest. Gib deinem Gehirn eine Pause von der ständigen Informationsflut. Wenn wir regelmäßig nichts tun, können wir uns schneller und besser konzentrieren, wenn es nötig ist und brauchen weniger Zeit, um Aufgaben anzufangen oder zu Ende zu bringen.
Tipp 8: Vorkochen
Bereite gesunde Mahlzeiten aus frischen Zutaten (zum Beispiel nach dem Prinzip in Tipp 2) auf Vorrat zu. Bei mir gibt es manchmal drei Tage hintereinander das Gleiche. Wenn dir das zu langweilig ist, würze erst nach dem Kochen und nimm bei jeder Mahlzeit andere Gewürze. Du brauchst nicht den ganzen Sonntag fürs meal prepping in der Küche zu stehen, aber jede Woche ein- oder zweimal mehr zu kochen oder zu schnippeln kann dir dabei helfen, die Zubereitung von gesunder Ernährung mit relativ geringem Zeitaufwand zu gestalten.
Tipp 9: Bewusst konsumieren - Medien
Filme, Social Media Posts, Serien, Nachrichten, Bücher, … - wir sind umgeben von viel mehr Informationen, als wir tatsächlich aufnehmen können. Oft beschäftigen wir uns trotzdem sehr lange mit diesen Medien, ohne dass wirklich etwas hängen bleibt. Hinterfrage ab und zu deinen Medienkonsum und entscheide, ob du gerade wirklich unterhalten oder informiert werden willst, oder ob du nur aus Langeweile schaust, oder um unangenehme Aufgaben vor dir herzuschieben. In diesen Fällen “verplempern” wir oft unsere Zeit und haben am Ende des Tages das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben, sind gestresst und gehetzt.
Diese Beispiele sollen dir dabei helfen, ein Gespür dafür zu bekommen, wie du deine Ressourcen schonen kannst, um länger davon zehren zu können. Nimm dir für den Anfang nur ein oder zwei Dinge vor, die du ab jetzt in deinem Alltag umsetzen willst. Nach und nach kannst du die anderen Gewohnheiten einbauen.
Welche Vorschläge möchtest du als erstes umsetzen? Lass mir gerne einen Kommentar da!