31. Juli 2024

Wie ich mir Ruheinseln im Alltag schaffe


Slow Living, das hört sich immer sehr entspannt und ausgeglichen an. Obwohl ich meinen Alltag im Vergleich zu früher schon stark entschleunigt habe, gibt es auch bei mir immer wieder stressige Phasen oder hektische Tage, in denen ich mir bewusst Pausen einplanen muss. Wie ich das konkret mache, darüber wollte ich schon lange schreiben - wie passend, dass Heiko Metz jetzt zur Blogparade aufgerufen hat und dazu auffordert, zu berichten „Wie ich mir Ruheinseln im hektischen Alltag schaffe“. Eine Blogparade ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Blogger:innen, die alle einen Blogartikel zu einem bestimmten Thema schreiben. Die anderen Blogartikel mit Ruheinseln und eine Zusammenfassung findest du bald unter dem Aufruf.

In meinem Blogartikel erfährst du, wie ich im Alltag Situationen und Momente schaffe, in denen ich mich zurückziehen und entspannen kann. Indem ich mich für ein paar Minuten aus dem Stress und der Hektik herausnehme, kann ich den Kopf frei bekommen und neue Energie tanken, um den Rest des Tages gestärkt anzugehen.

Was sind Ruheinseln?

Ruheinseln, Momente der Stille, Oasen der Ruhe, Pausen, Auszeiten - egal wie man es nennt, es handelt sich um bewusst gewählte Aktivitäten, in denen nichts geleistet oder erledigt werden muss. Wir alle haben ein Bedürfnis nach Ruhe und Erholung, wir brauchen Zeit, um Eindrücke zu verarbeiten und Stresshormone abzubauen. Da es im Alltag manchmal schwierig ist, sich der Reizüberflutung, dem Termindruck und den hohen Anforderungen von allen Seiten zu entziehen, helfen solche bewusst gewählten Pausen dabei, das alles zu bewältigen. Ich verwende in diesem Blogartikel den Begriff „Ruheinsel“, weil dabei die Sehnsucht nach Ruhe und Erholung so deutlich wird und man sich bildlich vorstellen kann, wie die Inseln auch im wildesten Sturm ruhig da liegen und sichere Zuflucht vor den tosenden Wellen des Alltags bieten.

Eine Ruheinsel im Alltag: Sich kurz aus dem Trubel ausklinken, durchatmen, zur Ruhe kommen - abseits der vielen Aufgaben, die noch zu erledigen sind (Quelle: Bing Image Creator)


Bewegen

Eigentlich konträr, aber Bewegung hilft mir sehr, um Stress abzubauen und dadurch ruhiger zu werden. Ich gehe im Alltag schon viele Wege zu Fuß, aber so richtig zur Ruheinsel wird Bewegung erst, wenn ich mich ganz bewusst dafür entscheide, sie als Auszeit zu nutzen. Egal ob 30 Minuten oder zwei Stunden - Spaziergänge, Laufrunden und Yoga sind feste Bestandteile meines Alltags. In den ersten Minuten bin ich dabei mit dem Kopf oft noch bei meiner To-do-Liste oder den nächsten Terminen, aber schon nach kurzer Zeit kann ich meine Gedanken frei schweifen lassen, klarer und ruhiger denken. Es geht dabei nicht darum, ein Trainingsziel zu erreichen oder eine bestimmte Strecke zurückzulegen, sondern nur darum, mich im wahrsten Sinne des Wortes „abzureagieren“. Die Geschwindigkeit oder Intensität der Bewegung richtet sich oft nach der Anspannung, die ich aus dem Tag mitbringe: Ich jogge meistens in moderatem Tempo, aber an wirklich stressigen Tagen wird ein schneller Lauf daraus - danach bin ich körperlich k.o., aber auch sehr entspannt. Manchmal reicht auch gemütliches Dehnen und Strecken, um aufzutanken und mit frischer Energie wieder zum Alltag zurückzukehren.


Nähe zur Natur suchen

Die Natur an sich ist für mich eine Ruheinsel, egal ob es nur ein paar Pflanzen sind oder weit und breit keine Zivilisation zu sehen ist. Die Nähe zur Natur zu suchen geht oft mit Bewegung einher, vor allem bei Spaziergängen oder wenn ich Fußwege wähle, die durch einen Park führen. Am liebsten bin ich im Wald, am Wasser oder an Aussichtspunkten mit weiter Sicht unterwegs - je weniger ich dabei von der Zivilisation mitbekomme, umso besser.

Ich fange in der Natur oft unbewusst an, meine Umgebung genauer wahrzunehmen: Was kann ich sehen? Was kann ich hören? Was kann ich riechen? Diese bewusste Sinneswahrnehmung ist eigentlich eine klassische Achtsamkeitsübung, die dabei hilft, im Moment anzukommen und ganz präsent zu sein.

In der Natur zu sein hat für mich auch viel mit Erdung zu tun. Barfuß laufen, auf dem Boden sitzen, Pflanzen berühren - das alles hilft mir ebenfalls, aus den vielen schwirrenden Gedanken und Ideen auszubrechen und bei mir anzukommen.

Sitzen und atmen

Wenn ich im Alltagstrubel nur wenig Zeit habe, greife ich auf diese Mini-Ruheinsel zurück, die ich mir fast immer und überall schaffen kann: Entspannt sitzen und ein paar Mal tief durchatmen. Wenn ich ein paar Minuten Zeit habe, zünde ich auch gern eine Kerze dazu an und beobachte die Flamme, genieße ein warmes oder kaltes Getränk, höre entspannte Musik oder sorge mit Räucherwerk oder ätherischem Öl für einen entspannenden Duft. Falls möglich öffne ich das Fenster oder setze mich nach draußen, wenn das nicht möglich ist, lasse ich mich dadurch aber auch nicht aus der Ruhe bringen. Selbst wenn es nur drei oder vier Atemzüge sind, nur zu sitzen und nichts zu tun sorgt wieder für Ruhe und Durchblick.


Ruheinseln mit Kindern schaffen

Manchmal bräuchte ich eigentlich eine Pause, kann aber meine kleinen Kinder nicht einfach unbeaufsichtigt lassen. Dann suchen wir uns gemeinsam Aktivitäten, bei denen ich weniger gefordert bin und ein bisschen zur Ruhe kommen kann: Malen, basteln, kneten - kreativ mit den Händen zu arbeiten ist unglaublich entschleunigend, es gibt dabei nichts zu leisten oder zu erledigen. Auch Spaziergänge mit Kindern können entspannt sein - am besten, wenn sie sowieso hungrig sind und im Buggy für eine Weile mit einem Stück Brot oder Obst zufrieden sind. Wenn sie gerade aktiver sind, ist auch die Badewanne oder das Planschbecken eine gute Alternative, bei der ich zwar aufmerksam sein muss, aber nicht ständig gebraucht werde - ein guter Zeitpunkt, um zu sitzen und zu atmen 😉


Die Woche planen

Es gibt immer etwas zu tun - deswegen fällt es mir oft schwer, mir wirkliche Auszeiten und Pausen zu nehmen. Damit ich einerseits Pausen machen kann und andererseits dabei auch wirklich abschalten kann, nutze ich zur Wochenplanung das Konzept der idealen Woche: Ich habe eine Art Vorlage erstellt, wie meine Woche idealerweise aussieht. Diese ideale Woche enthält Zeitblöcke, in denen ich meinen Aufgaben und Verpflichtungen nachgehe, aber auch Zeitblöcke für Ruhe und Entspannung. Indem ich so vorausschauend plane und Dinge abarbeite, kann ich mich dann auch ohne schlechtes Gewissen ausruhen.

Zeitblöcke für Aufgaben und Zeitblöcke für Selbstfürsorge klingt gut? Du möchtest diese Art der Planung auch mal ausprobieren?

Dann nutze dafür gerne meine ausführliche Anleitung inklusive Vorlage für den Wochenplan:

Fazit

Im Alltag echte Pausen zu machen, fällt auch mir oft schwer - gerade an den Tagen, an denen ich sowieso schon nicht hinterherkomme. Und trotzdem versuche ich genau dann, diese kleinen Ruheinseln einzubauen, um auch durch diese stressigen Phasen gut durchzukommen. Egal wie viel Zeit dafür übrig ist - alles, wobei ich nicht wirklich nachdenken muss, hilft mir dabei, runterzukommen und für einen Moment aus dem Alltag auszusteigen. Ich muss dabei oft an das Mantra von Nicola Schmidt vom artgerecht Projekt denken, wenn es darum geht, Kindern abends dabei zu helfen, zu entspannen: „Vom Kopf in den Körper“. Dieses Mantra hilft auch uns Erwachsenen, indem wir uns entweder bewegen, uns auf unsere Sinneswahrnehmungen konzentrieren oder auf unseren Atem achten.

Auch wenn diese Ruheinseln eine echte Wohltat sein können - ich versuche mit dem Konzept von Slow Living eigentlich, generell so zu leben, dass ich genug Zeit für Entspannung, Erholung und Regeneration habe. All diese Dinge zu tun, weil sie mir Spaß machen, Freude bereiten oder ich gerade Lust darauf habe, ist nämlich noch entspannter, als wenn ich sie tun MUSS, um zur Ruhe zu kommen.

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  • Hallo Sina,
    hab herzlichen Dank für deinen Beitrag zur Blogparade. Wie cool, dass wir uns bei einigen Punkten ähnlich sind 🙂

    Die Sache mit dem Slow Living finde ich sehr, sehr spannend. Und besonders wahr ist dein Schlusssatz: Wenn wir so leben, dass wir gar nicht erst etwas tun müssen, um zur Ruhe zu kommen, sondern Ruheinseln quasi automatisch in unseren Alltag eingebaut sind, dann ist das auf jeden Fall das Beste. Und ziemlich erstrebenswert.

    Gruß
    Heiko

  • Unsere Welt wird immer schneller, und es scheint schwieriger denn je, kleine Oasen der Ruhe im hektischen Alltag zu finden. Umso wichtiger ist es, bewusste Pausen einzulegen, um Kraft zu tanken und wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

    Bei meiner Blogparade „Ruheinseln im Alltag“ haben sich viele inspirierende Bloggerinnen Gedanken darüber gemacht, wie sie persönliche Ruheorte und Rituale schaffen, die ihnen dabei helfen, dem Stress zu entfliehen. Vielen Dank euch allen!

    In einem Wrap-up-Artikel habe ich die schönsten, originellsten und praktischsten Tipps zusammengestellt, die während dieser Blogparade zusammengekommen sind. Jeder Beitrag bietet neue Perspektiven und Ideen, wie wir uns Momente der Entspannung schaffen können – egal, wie hektisch unser Leben auch sein mag.

    Was alle Beiträge gemeinsam haben, ist die Erkenntnis, dass wir die Verantwortung für unser Wohlbefinden selbst in die Hand nehmen können, indem wir uns regelmäßig Zeit für uns selbst nehmen. Echte Selbstfürsorge betreiben und die ein oder andere Ruheinsel schaffen, auf der wir unsere kleinen und größeren Auszeiten verbringen können.

    Ich hoffe, dass diese Zusammenstellung dir Inspiration gibt, deine eigenen Ruheinseln zu entdecken und zu gestalten.

    https://heiko-metz.de/ruheinseln-im-alltag-schaffen/

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    Hey, ich bin Sina. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dem Konzept „Slow Living“ entspannt und zufrieden leben können. Eine achtsame, nachhaltige Lebensweise kombiniert mit einem guten Zeitmanagement entschleunigt unseren Alltag langfristig - quasi natürlich.

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