15. Juli 2023

Kleiderschrank sichten in 7 Schritten


Falls du dich erst seit kurzem mit bewusstem Konsum beschäftigst, hast du vermutlich noch viele Altlasten - Kleidung, die du gekauft hast, obwohl du sie gar nicht wirklich brauchst. Daher ist es sinnvoll, zuerst eine Bestandsaufnahme zu machen und den gesamten Kleiderschrank zu sichten.

Wenn du deinen Kleiderschrank minimalistisch ausstatten willst, kannst du mit dieser Anleitung schnell deinen Bestand und deinen Bedarf ermitteln. Ich halte nicht viel von allgemeinen Angaben dazu, wie viele Kleidungsstücke du besitzen solltest. Wichtig ist, dass du dich mit deinen Bedürfnissen auseinandersetzt und deinen persönlichen Bedarf abschätzen kannst.

Sei nicht zu streng mit dir, falls es dir schwer fällt, Kleidungsstücke auszusortieren. Räume aber auch nicht alles wieder ein, falls du öfter das Gefühl hast, nur einen Bruchteil der Kleidung wirklich anzuziehen!

Hier kommen 7 Schritte für einen übersichtlichen Kleiderschrank:

Schritt 1: In Stimmung bringen

Richtig gelesen - bevor du den Kleiderschrank öffnest, sorge für eine angenehme Atmosphäre. Falls du viele Klamotten hast, drückst du dich vielleicht schon eine Weile vor der Mammutaufgabe, deinen Kleiderschrank zu sichten. Schaffe Platz, z.B. auf dem Bett oder einem großen Sofa, mach deine Lieblingsmusik an, öffne die Fenster, leg das Handy außer Sichtweite und hol dir einen Zettel und einen Stift. Lass dich ab jetzt nicht mehr ablenken, nimm dir etwa eine Stunde Zeit für deinen Kleiderschrank. Atme einmal tief durch und öffne die Türen!


Schritt 2: Kleiderschrank ausräumen

Als erstes gilt: Alles muss raus! Räume den kompletten Kleiderschrank aus, wirf alles aufs Bett oder Sofa. Falls dein Schrank mehrere Türen oder große Schubladen hat, kannst du diese auch nacheinander abarbeiten. Die beste Übersicht erhältst du aber, wenn du den gesamten Kleiderschrank auf einmal sichtest. Versuche beim Ausräumen nicht schon auszusortieren oder abzuwägen, mach erst einmal Platz im Schrank. Wenn alles draußen ist, wische die Regalbretter und Schubladen mit einem feuchten Tuch aus.


Schritt 3: Saisonale Kleidung sichten

Um den heutigen Aufwand etwas geringer zu halten, konzentriere dich auf die aktuelle Saison. Das heißt: alles, was definitiv nicht zur jetzigen Jahreszeit passt, kannst du aus dem großen Kleiderhaufen fischen und in eine Kiste packen. Diese Kiste wandert ganz nach oben oder unten in deinen Kleiderschrank, oder in einen Lagerraum (Keller, Dachboden, ...). Diese Klamotten kannst du sichten, wenn du deinen Kleiderschrank für die nächste Saison einräumst. In der passenden Jahreszeit ist es deutlich einfacher abzuschätzen, ob dir ein Kleidungsstück gefällt und passt, oder nicht.


Schritt 4: Lieblingsteile sichten

Zieh als nächstes deine Lieblingskleidungsstücke aus dem großen Haufen heraus. Alles, was du oft und gerne trägst, was notwendig oder nützlich ist, ist jetzt dran. Dabei kann es sich um Freizeitkleidung, Arbeitskleidung, Sportklamotten oder festliche Kleidung handeln. Da diese Stücke oft getragen werden, kannst du davon ausgehen, dass sie passen.

Sortiere deine Lieblingsklamotten nach Kategorien: Hosen, Shirts, Kleider, Pullover, Unterwäsche, etc. Entscheide selbst, welche Kategorien für deinen Kleiderschrank sinnvoll sind. Du kannst die Kategorien jederzeit verfeinern oder zusammenfassen - Kleiderschrank sichten ist ein dynamischer Prozess. Mach für jede Kategorie einen Stapel und leg die Kleidung sorgfältig zusammen - so, wie du sie später in den Kleiderschrank einräumen möchtest.


Schritt 5: Restliche Kleidung sichten

Jetzt geht es darum, den restlichen Kleiderschrank zu sichten. Nimm die übrigen Kleidungsstücke einzeln in die Hand und überprüfe:

  • Ist das Kleidungsstück kaputt?
  • Passt mir das Kleidungsstück nicht?
  • Gefällt mir das Kleidungsstück nicht?

Falls du eine der drei Fragen mit Ja beantworten kannst, sortiere es aus. Um diese Teile kümmern wir uns später. Alles, was diesen Test besteht, legst du auf den Stapel der jeweiligen Kategorie, auf dem schon deine Lieblingsteile liegen. Eventuell musst du noch neue Stapel anfangen, um alle Kleidungsstücke unterzubringen.

Jetzt ist es Zeit für eine erste Bestandsaufnahme. Schreibe alle Kategorien auf einen Zettel und zähle, wie viele Kleidungsstücke du pro Kategorie besitzt.


Schritt 6: Schmutzwäsche sichten

Gehe jetzt noch deine Schmutzwäsche grob durch. Dieser Schritt wird oft vergessen, dadurch landen am Ende wieder zu viele Kleidungsstücke im Kleiderschrank. Bei Kleidung, die in der Wäsche ist, handelt es sich in den meisten Fällen um Kleidung die passt und gefällt. Du kannst sie direkt auf deiner Bestandsliste notieren, indem du die Anzahl bei der jeweiligen Kategorie anpasst. Wenn du ganz sicher bist, dass du etwas nicht mehr anziehen möchtest, wird es natürlich nicht mitgezählt.


Schritt 7: Übersicht erstellen

Herzlichen Glückwunsch - du hast deinen Kleiderschrank erfolgreich gesichtet! Um ihn langfristig nicht wieder zu überfüllen, gehe deine Kategorien durch und schätze ab, wie viele Teile du davon ungefähr brauchst.

Vergleiche dann die Zahlen kategorieweise mit deinem Bestand: Wenn du bei einer Kategorie deutlich mehr Kleidungsstücke besitzt, als du benötigst, gehe den Stapel noch einmal durch und versuche, ein paar Teile auszusortieren. Was hast du schon so lange nicht mehr angehabt, dass du gar nicht merken würdest, falls es fehlt? Was passt schon ewig nicht mehr?

Falls du in einer Kategorie weniger Teile hast, als du eigentlich bräuchtest, lege eine Einkaufsliste an, auf der du die Anzahl der fehlenden Teile notierst. So vermeidest du, dass du wieder zu viel einkaufst.


Nächste Schritte

Geschafft, du hast jetzt deinen Kleiderschrank gesichtet und eine Übersicht über deinen Besitz und deinen Bedarf bekommen. Das ist ein erster, wichtiger Schritt zu bewusstem Konsum und einer nachhaltigen, minimalistischen Lebensweise.

Damit die Arbeit nicht umsonst war, mache mit diesen Schritten weiter: 

  1. Kleiderschrank übersichtlich einräumen: Wie du deine Kleidung einräumst, hängt von deinen Vorlieben ab. Du kannst sie nach Kategorien (z.B. ein Stapel Shirts, ein Stapel Hosen, ... ) oder nach Verwendung (z.B. ein Stapel mit Sportklamotten, ein Stapel mit Arbeitskleidung, ...) sortieren.
  2. Überflüssige Kleidungsstücke entsorgen: Warte damit nicht zu lange, sonst räumst du sie vermutlich irgendwann wieder ein! Versuche so viel wie möglich zu verkaufen oder zu verschenken, damit wenig Müll ensteht weil sie weiter genutzt werden können.
  3. Fehlende Kleidungsstücke aufstocken: Anhand deiner Bedarfsliste siehst du genau, wovon du zu wenig hast. Bevor du etwas kaufst, denke über nachhaltige Alternativen zum Neukauf nach. Im besten Fall passt du die Anzahl auf deiner Bestandsliste nach jedem Kauf entsprechend an. Wenn es dir schwer fällt, nur die Teile auf deiner Liste zu kaufen, schau dir dafür meine Tipps für bewussten Konsum an.

Wenn du deinen Kleiderschrank regelmäßig sichtest, zum Beispiel einmal im Jahr oder bei jedem Saisonwechsel, bekommst du nach und nach ein gutes Gefühl für deine Bedürfnisse und deinen Bedarf. Dein Kleiderschrank wird immer übersichtlicher und passt immer mehr zu dir. Es braucht vielleicht ein paar Durchgänge, aber dann kannst du sicher sein: Alles, was sich in deinem Kleiderschrank befindet passt dir und gefällt dir!

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    Hey, ich bin Sina. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit dem Konzept „Slow Living“ entspannt und zufrieden leben können. Eine achtsame, nachhaltige Lebensweise kombiniert mit einem guten Zeitmanagement entschleunigt unseren Alltag langfristig - quasi natürlich.

    Die neusten Blogartikel:

    Zeitdiebe erkennen und eliminieren

    Abonniere hier meinen ca. 14-tägigen Newsletter für Slow-Living-Tipps, Einblicke in meinen Alltag sowie Updates zu neuen Inhalten und Angeboten von mir.

    Mit dieser Anmeldung wirst du zu meiner Mailingliste hinzugefügt und bekommst ca. zweimal pro Monat einen Newsletter zu meinen Aktivitäten und Angeboten. Deine Daten werden laut Datenschutzerklärung verarbeitet. Du kannst dich jederzeit per Klick wieder austragen.

    * Die Angabe deines Namens ist freiwillig und dient ausschließlich dazu, dich im Newsletter persönlich ansprechen zu können.

    >